Geiz

Donnerstag, 3. April 2008

Kaffeklatsch

Gestern las ich für Big C ein Paper zu seinem Steckenpferdthema "Musterbeispiele" gegen. Das Papier war sehr lang und meine Lektüre sehr tapfer, da ich mir aus Mustern nicht so viel mache. Die anschließende Diskussion wurde an einer Stelle recht hitzig. Es ging um die Verwendung des Ausdrucks "on the other hand". Ich war der Ansicht, dass diesem zwingend ein "on the one hand" vorangehen sollte. Den Gebrauch von andererseits ohne einerseits fand ich seinerseits schlicht unverständlich.
Doch heute macht alles Sinn: Als ich mit meiner stet guten Morgenlaune die Kaffeküche betrat, bereitete C. gerade Kaffee - und war mitnichten bereit, diesen mit mir zu teilen: "Der erste ist immer Doubleshot", war die lapidare Auskunft. Die eine Hand wäscht die andere, dieses Muster muss wohl erst noch dokumentiert werden...
Doch da ich heute nach Berlin fliege, ist meine Haltung zu dem Thema: "Ist doch Latte!"

Dienstag, 23. Oktober 2007

Schwäbischer Figaro

Unser Ex-Chef hat eine neue Frisur. Ein ultrakurzer Maschinenschnitt, der besonders gut in Kombination mit seinem üppigen weißen Schnauzer - ein Rudiment aus den wilden 60ern - zur Geltung kommt. Und dennoch ist er damit unzufrieden. Hinz und Kunz sprach ihn auf seine neue Haartracht an und was noch viel schlimmer ist: Die werte Gattin findet den neuen Haarschnitt ganz und gar unmöglich.

Ich hatte mich letzte Woche zwar auch gewundert, dass er sich für diesen eher gewagten Schnitt entschieden hatte. Dass diese Wahl nun aber gleich als Malheur einzustufen ist, entnahm ich seiner anhaltenden Übellaunigkeit. Ein bei uns im Institut gereichter Hefezopf kam ganz schlecht weg: "Der war oifach z'trogge!" Das Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, das er sich höchstselbst in einem schwäbischen Spezialitätenrestaurant bestellt und bis aufs letzte Zipfele verspeist hat, wurde nicht minder kritisiert: "In des Lokal gange mer fei nemme. Des war nix!". Auch wenn man an dieser Stelle haarspalterisch anführen könnte, dass Wiener Schnitzel zum einen eine österreichische Spezialität, zum anderen ein Kinderessen ist - die Bestellung also an sich eine Fehlleistung - schien unseren ehemaligen Maître schlimmer Kummer umzutreiben.

Zwar war mir diese Launenhaftigkeit durchaus bekannt, dennoch wunderte ich mich, warum ihm der Frisörtermin derart die Laune verhagelt hat. Schließlich war der Schnitt mit 10,- Euro doch günschtig und wenn man bedenkt, wie lange man diesen Haarschnitt rauswachsen lassen kann, bis der nächste fällig wird...

Christian löste dieses Rätsel soeben auf: Bei seinem Frisör, den er unserem Ex-Chef übrigens auch empfohlen hatte, hätte ein Maschinenschnitt nur 7 Euro gekostet. Wirklich unsensibel, das auch noch auszuplaudern!

Montag, 20. August 2007

Hammelsprung

Zugegebenermassen haben wir - ganz untypisch für einen Gulag - sehr schöne Arbeitsräume in unserem Institut. Mein Zimmer weist zu einem kleinen Bächlein, dahinter liegt ein Parkplatz des Studentenwerks und das dazugehörige Studentenwohnheim. Der grünen Lage verdanke ich so manche Beobachtung. Im Frühjahr kommen öfter mal Stockenten bis unter mein Fenster und wir hatten eine ganze Weile eine Bürokatze namens Naomi. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, die jungen Elstern zu zähmen, die Tag für Tag vor meinem Fenster herum hüpfen. Aber um solche Sprünge soll es in diesem Blogeintrag nicht gehen. Berichten wollte ich vielmehr von der neuerdings in Kraft getretenen Parkplatzbewirtschaftung in der Strasse vor dem Institut und den damit verbundenen Kapriolen sparsamer Autofahrer.

Früher war es mitunter schwierig, einen Parkplatz vor dem Haus zu bekommen. Seitdem abkassiert wird, ist die Strasse jedoch wie leer gefegt und damit wären wir bei einem schwabenrelevanten Thema angelangt: der viel beschworenen Sparsamkeit. (Schwabengulag berichtete: http://schwabengulag.twoday.net/stories/4040580/.) Die Parkplatzbewirtschaftung führte jedenfalls nicht zu einer höheren Nutzung des Personennahverkehrs, wie vielleicht so mancher Klimaschützer zu hoffen wagte. Der Schwabe fährt weiterhin mit seinem heiligen Blechle zur Arbeit. So manches Cleverle weicht aber auf den hinter dem Institut gelegenen Parkplatz des Studentenwohnheims aus. Um zum Institut, zum nahegelegenen Regierungspräsidium oder zur Polizei zu kommen, muss man entweder einen längeren Umweg gehn oder man wagt den Sprung über das Bächle.

Gerade hab ich wieder so einen Kandidaten gesehen. Erst trippelte er unentschlossen hin und her, ging ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen. Dann bemerkte er leider, dass er von mir beobachtet wurde. Ich lächelte ihm aufmunternd zu, zumindest war das meine Absicht. Gleichwohl besann sich der Herr eines Besseren und zog angesäuert von dannen... Schade eigentlich, angesichts des beachtlichen Bierbauchs, wäre der Sprung bestimmt sehenswert gewesen. Eine Kamera hatte ich aber ohnehin nicht parat, so dass sich die Leser des Schwabengulag mit dem Foto von Naomi begnügen müssen:

naomi

Freitag, 6. Juli 2007

Geiz ist nicht geil!

Zwar weile ich grade im schönen Lissabon, ärgere mich gleichwohl über meine daheim gebliebenen Landsleute. Deshalb komme ich nicht umhin, mal eine ganz negative schwäbische Eigenart anzusprechen, nämlich die oft beschworene Sparsamkeit der Schwaben.

Der Anlaß: Wir möchten ab September einen Praktikanten einstellen. Nun fällt der 1.9. in diesem Jahr aber auf einen Samstag. Die Nervensäge von Personaler schlägt mir deshalb einen Vertrag vor, der erst ab 3.9. läuft. Das wäre mit dem genialen Vorteil für unser Haus verbunden, dass entsprechend dem Praktikanten dann auch nur nur die anteilige Vergütung von 28/30teln für den Monat September ausgezahlt werden müsste. Durch diesen raffinierten Schachzug könnten glatt 2,50€ g'schpart werden. Kleinvieh macht schließlich auch Mist.

"Mist" ist das richtige Stichwort! Vielleicht gibts in Schwaben eben doch kein proletarisches Bewußtsein... Aber erstmal abwarten, der Herr soll mich kennenlernen!

schwabengulag

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