Klogeschichten
Dass auf schwäbischen Toiletten unter dem Mäntelchen des ökologischen Gewissens Klopapier abgezählt werde, wie gewisse Berliner Kreise unterstellen, ist natürlich ein Gerücht. Streng wird der Schwabe erst, wenn das Licht angeht, bzw. nicht wieder ausgeschaltet wurde. Und wenn dann nach dem Klobesuch auch noch die Tür angelehnt statt hermetisch verschlossen ist, findet das der Schwabe nicht lustig! So hat es an unserem Arbeitsplatz schon Anordnungen von oberster Stelle gegeben, die sich zum Glück an Birgit richteten. Als promovierte Pädagogin sollte sie Zucht und Ordnung in die Küchen- und Toilettenbenutzung bringen, wozu sollten Frauen auch sonst studieren?
Dabei ist der Hausverwaltung der wahre Kloskandal natürlich entgangen. Die Großkopferten haben ja keine Ahnung, was sich auf dem stillen Örtchen tut, wenn die Tür tatsächlich mal zu ist! Anders unser Kollege Christian: An einem seiner ersten Arbeitstage, als Christian fleißig bis in die späten Abendstunden schaffte, hörte er beunruhigende Geräusche vom Lokus. Sein erster Impuls war tief empfundenes Mitgefühl – er vermutete einen armen Menschen mit Magen-Darm-Grippe oder hartnäckigster Verstopfung. Retrospektiv lässt sich dazu nur sagen: Irrtum sprach der Igel und stieg von der Klosettbürste! Eine derangierte rote Rose und ein benutztes Kondom eröffneten ganz andere Deutungszusammenhänge.
Christian entsorgte ritterlich und um das Seelenheil der Putzfrau bedacht alle Spuren. Ich dagegen heuchelte wenig glaubwürdig Erstaunen und hatte ein rabenschwarzes Gewissen. Der Grund: Ich hatte wenige Stunden zuvor einer jungen Schwäbin, die mit einer Rose in der einen und ihrem Freund an der anderen Hand vorm Gebäude herumlungerte, bereitwillig den Weg zur Toilette gewiesen. Ich dachte eben, sie müsste mal. Dringend. Magen-Darm-Grippe oder so. Als Alteingesessene im Schwabengulag hab ich eins gelernt: Trau, schau, wem! Seitdem wundert es uns zumindest kein bisschen, dass die hier so ein Gewese um den Abort veranstalten.
Dabei ist der Hausverwaltung der wahre Kloskandal natürlich entgangen. Die Großkopferten haben ja keine Ahnung, was sich auf dem stillen Örtchen tut, wenn die Tür tatsächlich mal zu ist! Anders unser Kollege Christian: An einem seiner ersten Arbeitstage, als Christian fleißig bis in die späten Abendstunden schaffte, hörte er beunruhigende Geräusche vom Lokus. Sein erster Impuls war tief empfundenes Mitgefühl – er vermutete einen armen Menschen mit Magen-Darm-Grippe oder hartnäckigster Verstopfung. Retrospektiv lässt sich dazu nur sagen: Irrtum sprach der Igel und stieg von der Klosettbürste! Eine derangierte rote Rose und ein benutztes Kondom eröffneten ganz andere Deutungszusammenhänge.
Christian entsorgte ritterlich und um das Seelenheil der Putzfrau bedacht alle Spuren. Ich dagegen heuchelte wenig glaubwürdig Erstaunen und hatte ein rabenschwarzes Gewissen. Der Grund: Ich hatte wenige Stunden zuvor einer jungen Schwäbin, die mit einer Rose in der einen und ihrem Freund an der anderen Hand vorm Gebäude herumlungerte, bereitwillig den Weg zur Toilette gewiesen. Ich dachte eben, sie müsste mal. Dringend. Magen-Darm-Grippe oder so. Als Alteingesessene im Schwabengulag hab ich eins gelernt: Trau, schau, wem! Seitdem wundert es uns zumindest kein bisschen, dass die hier so ein Gewese um den Abort veranstalten.
stefanie - 5. Mai, 18:59