Hanoi
Hanoi, desch henni jetts it denkt - so lautet mein schwäbischer Standardsatz, mit dem ich Freunde aus Bielefeld konfrontiere, wenn diese lobend erwähnen, dass ich ja noch gar nicht diesen furchtbaren Dialekt schwätze, äh.. spreche. Wer da weg kommt, wo man sich über Worte wie Pömpel & Prömmel beömmeln kann, sollte beim Dialekt-Bashing Zurückhaltung üben.
Die säkulare Gretchenfrage lautet „Wie hältst Du’s mit der Sprache“? Alles fröhlich sprudeln lassen oder lieber zensieren?
Mein Bruder hat eine Freundin, die sich sehr gerne über den Sprachgebrauch anderer Menschen echauffiert. Mit Argusaugen betrachtet sie insbesondere die Präposition "am". Sagt ihr beispielsweise am Sonntagmittag jemand am Telefon, er sei am Kochen, tönt es „ich bin die Kuh am Schwanz am Ziehn“ aus dem anderen Ende des Hörers. Da diese Erwiderung meist nicht zum Inhalt des zuvor Gesagten passt und sich der weitere Gesprächsverlauf erstmal eine Weile ums Gerundium dreht, gilt die Freundin meines Bruders als schwierig.
Mein Bruder ist Mathelehrer und inzwischen auch in Sachen gutes Deutsch unterwegs. Er berichtete vor einiger Zeit über einen Elternsprechtag, bei dem er häufig den Satz „ich bin die Kuh am Schwanz am Ziehn“ anbringen konnte. Seither gilt mein Bruder als dusselig, sowohl in Schwaben als auch in Westfalen gibt’s übrigens diesen Ausdruck.
Mein Bruder und seine Freundin waren bisher erst einmal im Ländle, in der Hauptsache um festzustellen, wie unordentlich meine Wohnung ist. Ich kann ihnen weitere Besuche dieses Landstrichs jedoch nur empfehlen. Denn während google immerhin 50.700 Einträge für „am Telefonieren“ verzeichnet, findet die Suchmaschine nur ganze elf Treffer für „am Schwäbeln“!
Wer sich weitergehend über sprachliche Vielfalt informieren will, könnte statt des schwäbischen Hanois auch ein Besuch des vietnamesischen Hanois in Betracht ziehen. In Vietnam gibt es drei Dialekte, die sich alle gut verstehen, sagt zumindest Wikipedia, das es auch auf Vietnamesisch gibt.
Wer dagegen eher auf Zensur steht, sollte nach China reisen. Da kann man dann in gar kein Wiki gucken, denn China blockt. Wie schade es doch ist, wenn sich Webseiten wie Wikipedia und Wikiversity nicht öffnen, weiß ich aus Cormags Blog. Laut der Seite "The Great Firewall of China" ist auch der Schwabengulag von Zensur betroffen.

Dann schon lieber im Ländle hocken, da entscheiden wenigstens wir, was gebloggt und wie gesprochen wird!
Die säkulare Gretchenfrage lautet „Wie hältst Du’s mit der Sprache“? Alles fröhlich sprudeln lassen oder lieber zensieren?
Mein Bruder hat eine Freundin, die sich sehr gerne über den Sprachgebrauch anderer Menschen echauffiert. Mit Argusaugen betrachtet sie insbesondere die Präposition "am". Sagt ihr beispielsweise am Sonntagmittag jemand am Telefon, er sei am Kochen, tönt es „ich bin die Kuh am Schwanz am Ziehn“ aus dem anderen Ende des Hörers. Da diese Erwiderung meist nicht zum Inhalt des zuvor Gesagten passt und sich der weitere Gesprächsverlauf erstmal eine Weile ums Gerundium dreht, gilt die Freundin meines Bruders als schwierig.
Mein Bruder ist Mathelehrer und inzwischen auch in Sachen gutes Deutsch unterwegs. Er berichtete vor einiger Zeit über einen Elternsprechtag, bei dem er häufig den Satz „ich bin die Kuh am Schwanz am Ziehn“ anbringen konnte. Seither gilt mein Bruder als dusselig, sowohl in Schwaben als auch in Westfalen gibt’s übrigens diesen Ausdruck.
Mein Bruder und seine Freundin waren bisher erst einmal im Ländle, in der Hauptsache um festzustellen, wie unordentlich meine Wohnung ist. Ich kann ihnen weitere Besuche dieses Landstrichs jedoch nur empfehlen. Denn während google immerhin 50.700 Einträge für „am Telefonieren“ verzeichnet, findet die Suchmaschine nur ganze elf Treffer für „am Schwäbeln“!
Wer sich weitergehend über sprachliche Vielfalt informieren will, könnte statt des schwäbischen Hanois auch ein Besuch des vietnamesischen Hanois in Betracht ziehen. In Vietnam gibt es drei Dialekte, die sich alle gut verstehen, sagt zumindest Wikipedia, das es auch auf Vietnamesisch gibt.
Wer dagegen eher auf Zensur steht, sollte nach China reisen. Da kann man dann in gar kein Wiki gucken, denn China blockt. Wie schade es doch ist, wenn sich Webseiten wie Wikipedia und Wikiversity nicht öffnen, weiß ich aus Cormags Blog. Laut der Seite "The Great Firewall of China" ist auch der Schwabengulag von Zensur betroffen.

Dann schon lieber im Ländle hocken, da entscheiden wenigstens wir, was gebloggt und wie gesprochen wird!
stefanie - 9. Mär, 12:18