...ich blogge live von meinem Balkon. Heute ist Demo, weil wohl 10 alternative Wohnprojekte in Berlin auf der Kippe stehn. Blau sind übrigens nur die Lichter. Die Polizei - zumindest die Jungs hier - haben zum Großteil schwarze Uniformen an.



Mittlerweile knallt es auch ordentlich, ein Hubschrauber kreist über der Kreuzung und die Polzei hat die Stalinallee Richtung Alex komplett abgesperrt. Ihr merkt schon, ich nehme es sehr genau mit meiner Verantwortung als Bürgerjournalistin. Das gilt nicht nur für das Internet. Auf dem Balkon spricht mich eine Nachbarin an. "Sach mal, weest Du, weswejen die Demo is?" Selbstredend erklärte ich es ihr. "Wat, so'n Zeck nur wejen alternativer Mucke?" Nein, erwidere ich, "Wohn" nicht "Ton". "Ach so", nun weiß die Dame also auch Bescheid.

Hoffentlich komme ich später noch durch. Bin noch zu einem Geburtstag jenseits der Stalinallee eingeladen.

Trendy: Mein Frisör in Friedrichshain...



Gewagt: Meine Augenbrauen in dunkelbraun...



Vergeblich: Meine Rettungsaktionen...

Zuhaus hab ich erst versucht, die Augenbrauen mit Nagellackentferner aufzuhellen. Jetzt hab ich meine Strategie geändert und hab Henna auf dem Kopf. Mein frisch gefärbter Schopf lenkt hoffentlich vom Brauengrauen ab...

Heute war ich bei einer Veranstaltung zum Thema Coaching. Ein Hochschullehrer aus der Psychologie trug tatsächlich mit Overhead Projektor vor. Er nutzte alle Finessen des Settings: Er deckte die Punkte sukzessive auf, die durch seinen Vortrag führten. Nicht nur handwerklich war es ein gelungener - wenn auch irgendwie anachronistischer - Vortrag, der Referent gab so manche Anektote zum Bestern, selten hab ich so gelacht. Chapeau, Herr Professor!

Soeben vernehme ich unfreundliche Parolen wie "Haut ab, haut ab!" und "Schweine verpisst euch, keiner vermisst euch". Auf dem Balkon wird mir schnell klar, dass nicht etwa irgendwelche Glatzen gemeint sind, obwohl eine Demo gegen den Thor Steinwald Laden in der Nähe angekündigt war. Die Rufe galten vielmehr einer Mannschaft der Polizei, die sich zum großen Amüsement der Demonstranten im Stechschritt an der Ecke Frankfurter Allee/Proskauer Strasse in Sicherheit gebracht hat. Das könnte einem fast schon Leid tun. Ich bin jedenfalls mal wieder froh, was Vernünftiges studiert zu haben.

Ob die Autonomen aus der Rigaer Strasse wissen, dass es ein so genanntes Einkesslungsverbot gibt?



Die Beamten scheinen das Ganze jedoch locker zu nehmen und haben sogar noch Zeit für ein paar Erinnerungsfotos.

Heute ist Martin mal wieder in den Skiurlaub gefahren.
...uups pardon, "Urlaub" ist selbstredend das falsche Wort. Pflichtbeflissen geht mein lieber Gatte seiner schnöden Arbeit nach und zwar Tag und Nacht die ganzen nächsten 14 Tage.

Da stellt sich mir unweigerlich die Frage, wie ich bis übernächsten Sonntag die Zeit totschlage. Für heute abend hab ich schon eine Idee. Ich geh mit Uschi in diese nette und offenbar sehr intime Bar in der Nachbarschaft:

In Berlin scheint heute die Sonne, sogar unser Regenbogenmacher funktioniert wieder ganz famos. Jetzt müssen Martin und ich nur noch unseren Husten loswerden, dann kann es Frühling werden!

Letzte Woche war ich auf meiner ersten Dienstreise. Es war eine zweitägige Veranstaltung zum Thema Alumnikonzepte und Fundraising, die mich nach Bonn führte. Wegen meines Hustens war ich arg gehandicapt und bekam nicht alles mit. Auf dem Weg zum Flughafen gelang es dann ausgerechnet einem Fahrzeug der öffentlichen Verkehrsbetriebe meine volle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: Der Richtungsanzeiger kündigte an, dass der Bus über Poppenhausen nach Venusberg fährt....
Ganz schön frivol, der Rheinländer, und das auch noch mitten in der Fastenzeit, dachte ich bei mir. Da wirkt das Brandenburgische "Busendorf" grade mal wie die arme, protestantische Verwandtschaft.

Statt eines Kommentars zum letzten Post: Bei der Beschreibung von Birgits Arbeitsweg fehlt der Hinweis, dass sich ihr Gemüt auch schon protestantisch grau berlinerisch eingefärbt hat und somit ihre Wahrnehmung trübt. Denn in Wirklichkeit glänzte der Fernsehturm heute früh in der Sonne - und stocherte nicht so traurig im Nebel wie auf Birgits Bild!

Mein neuer Arbeitsweg ist eigentlich nicht groß anders als es meine Fahrt von Balingen nach Derendingen war, nur irgendwie schöner. Überzeugt euch selbst:


Alex im Nebel


Neptun im Schnee


Blick zur Museumsinsel

Apropos Museumsinsel, für alle Ahnungslosen: hier gibt es keine Dinosaurier-Skelette!


Eingang zum Büro

Leider komme ich gerade nicht zum bloggen. Seit 2.2. habe ich einen - diesmal tollen - Job in Berlin. Ich bin schon zwei Wochen dort und noch immer hat man mir keine Schmuddelfilme gezeigt, ich darf mir raussuchen, wen ich duzen will und ich muss keine shitty software verkaufen. Alles also groovy. Dass es hier doch mal wieder einen Blogeintrag gibt, ist einzig, allein und mal wieder meiner lieben Ex-Kollegin Simone zu verdanken. Danke!