Meine neue Kollegin Katrin bringt was durcheinander: Ist heute nicht das Auferstehungsfest? fragt sie in durchaus charmanter Manier beim Mittagessen. Natürlich liegt sie komplett daneben. Vor 20 Jahren stürzte etwas ein und mit "Auferstanden aus Ruinen" war dann bald Schluss...

Ich hab die Tage noch gut in Erinnerung. Am 9. November habe ich allerdings noch gar nichts mitbekommen, alldieweil ich schon seit Genschers Auftritt in der Prager Botschaft jedweden Medienkonsum boykottiert habe. Wer sich nochmal gruseln möchte, bitteschön:



...ich weiß ja, dass man mit Nazi-Vergleichen vorsichtig sein muss, aber mich erinnerte diese Szene an die Goebbels-Rede im Sportpalast:



Zurück zu meinem ganz persönlichen Wende-Erlebnis:
Ich fuhr am 10.11.1989 also nichtsahnend, höchstens etwas mißmutig ob der allgemeinen Situation zur Uni. Auf dem Weg von Kreuzberg nach Charlottenburg lief mir in der U-Bahn drei Mal hintereinander mit unterschiedlicher Befüllung ein unglaublich hässliches Modell Cowboystiefel - mein Schwager nennt sie übrigens Shit-Kickers - über den Weg: weißes Kunstleder mit rosa und hellblauen Sternchen.
...und mir ward schlagartig klar: die Mauer ist offen!