Montag, 5. März 2007

Schwäbischer Adel

Da die Länderfusion Baden-Württembergs – die uns im Übrigen auch morgen noch herzlich egal ist – bei Lesern des Schwabengulag hat alte Wunden aufbrechen lassen, wechseln wir besser schnell das Thema und widmen uns dem hier ortsansässigen Adel; den Hohenzollern.

karlhohenzollern1970Die von meinen Gästen aus dem Bundesgebiet häufig gestellte Frage, wer denn nun „der geile Depp“ der Hohenzollern sei, ist jedenfalls ziemlich knifflig und lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten. Da stehen bei den Hohenzollern ein paar Kandidaten zur Wahl. Jedenfalls verdiente sich Carl Alexander Franz Joseph Wilhelm Ernst Meinrad, Prinz von Hohenzollern, geb. 26.10.1970, in der Boulevardpresse den Titel "der geile Prinz" durch seine erste Ehe mit der 1941 geborenen Angela Stölzle.






tatjana_und_foffi31Mit „geil“ und „Depp“ könnte allerdings auch Foffi, Prinz Ferfried von Hohenzollern gemeint sein, frisch geschieden von seiner Gattin Maya, Prinzessin von Hohenzollern und auch nicht mehr mit Tatjana Gsell liiert. Der Herr ist also wieder zu haben!









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Samstag, 3. März 2007

Verstehen Schwaben Spaß?

Wo ich auch nicht sein möchte: Ägypten
Wie jüngst berichtet wurde, schickte ein Gericht in Alexandria Abdel Karim Nabil wegen Verunglimpfung des Islams und Volksverhetzung für drei Jahre in Haft. Für die Beleidigung des Staatspräsidenten muss der 22-Jährige ein weiteres Jahr ins Gefängnis....

Hoffentlich ist man da im Ländle lockerer. Unser Landesvater könnte sich möglicherweise durch die Abbildung im Header veralbert fühlen. Und Despektierliches zum Katholizismus ist ja schon angekündigt...

Was soll's. Die Titanic macht Mut. Die Redakteure fürchten ganz offenbar weder Vatikan, Judentum, islamistischen Fundamentalismus, noch radikale Tierschützer...
pabscht

B wie Bayern

Gestern habe ich mich nach München aufgemacht. Mit dem Zug ging's über Plochingen, vorbei an Augsburg, wo Herr Mixa sein Unwesen treibt, bis in die Weltstadt mit Herz. Der Anschluss in Plochingen ("Es gibt Bahnhöfe, auf denen man sich gerne aufhält und es gibt Plochingen" Chris, 2007) hatte leider Verspätung. So konnte ich auf dem Bahnhof ein Gespräch belauschen. "Der ka mes it recht mache, woischt? Okay, i han scheisse baut. Aber des isch doch koi Grond." Ob das so stimmt? Ich denke, die Dame war verdammt nah dran an der Lösung...

Jedenfalls war ich mit Mario abends noch essen. Hernach schlenderten wir durchs Hofbräuhaus. Eine Band in Lederhosen sang "Ja, den Schnee, Schnee, Schnee, Schneewalzer tanzen wir. Du mit mir, ich mit Dir." Und so mancher ausgelassene Bayer in Lederhose nebst weiblichem Pendant im Dirndl schunkelte mit einer Maß im stehen begeistert mit.

Irgendwie hat mich das getröstet. München ist wirklich schön und im Vergleich mit Bielefeld, Tübingen oder Balingen wirklich eine Weltstadt, aber doch sehr b-ayrisch...

Freitag, 2. März 2007

Ba-Wü statt Bielefeld

So langsam nimmt das Thema Bielefeld im Schwabengulag überhand. Damit soll jetzt Schluß sein. Schließlich gibt es den Sparrenblog und ich habe beschlossen, nicht nach Bielefeld zu wechseln, sondern im schönen Schwaben zu bleiben. Überhaupt, es gibt noch jede Menge zu berichten! Das Thema Katholen wurde zum Beispiel bislang nur am Rande aufgegriffen. Außerdem plane ich einen spannenden Eintrag zu den schwäbischen Royals, den Hohenzollern.

Auch wenn ich Bielefeld kein Stück besser finde, als Schwaben, tu ich mich mit dem Lokalpatriotismus ja doch ein bißchen schwer. Selbst im Berliner Exil habe ich das schwäbische Brauchtum nie besonders eifrig gepflegt. Ich bin nicht zu schwäbischen Stammtischen gegangen, habe mich nach Kräften bemüht, ein wenig hochdeutsch zu lernen und habe nie heimlich die große Kehrwoche gemacht. Ich habe höchstens ab und zu Kässpätzle gekocht, mit Freundin Uschi ekschtrem schwäbisch g'schwätzt und beim Wetterbericht geguckt, wie das Wetter in Ba-Wü ist.

Stefanie hat mir übrigens - nett, aber etwas voreilig - das Buch "Schnelle Biere" von Volker Backes zur Vorbereitung des Wechsels nach Bielefeld geschenkt. Ein wirklich nettes Buch, aber das darin favorisierte Tantenimage ist total veraltet. Da fühl ich mich von Snoop Doggy Dogg besser verstanden. Auf seiner neuen CD rappt er über seinem Nephew Jill. Sehr empfehlenswert!

Donnerstag, 1. März 2007

Blog-Talk

Das tolle an der Blogosphäre ist, dass sich wahnsinnig viele interessante Bezüge entdecken lassen, weil ja alles total vernetzt ist und so. Und wer lange genug sucht, erblickt überall wohin das Auge fällt ein bisschen Schwaben.

Hier zum Beispiel eine E-Mail Rückmeldung aus dem Metablocker-Team: "Der Schwabengulag gefällt mir ganz gut. Ich kenne das Ländle ja kaum, aber vielleicht sollte wirklich ein Zaun drum ;-)"

Mühelos führt der Gedanke "da sollte ein Zaun drum" nach Sachsen, wo Birgit_in_Schwaben und Proskauer34 ein Wellness-Wochenende verbracht haben, das im Posting "Von der DDR ins Schwabengulag" aufgearbeitet wurde.

Und zu guter Letzt gilt es noch den Titel "Schwabe ehrenhalber" zu vergeben. Dieses Mal gebührt die Ehre Mischa Verollet, für den Satz: Als Person stehe ich nicht gern im Mittelpunkt. Aber mit meinem Schaffen!".

So, jetzt schaffi ma wieder was!

Freitag, 23. Februar 2007

Wie 404 bist Du?

"Error 404 - File not Found", so schlicht und schön können nur Computer zu uns sprechen.
Historikern ist es jüngst gelungen, die Herkunft des Ausdrucks zweifelsfrei zu belegen:
Es handelt sich um ein Easteregg, das die Jungs am CERN ins Internet eingebaut haben, weil Tim nie sein Büro aufräumen wollte und immer alles verschlampert hat.

bielefeld_404 Seither hat 404 eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zunächst als Zeichen von Dilettantismus angesehen (sowas war vor Web 2.0 noch ein Schimpfwort) kriegte die Fehlermeldung "not Found" im September 2004 sogar eine eigene Fernsehserie, die aus urheberrechtlichen Gründen allerdings schlicht "Lost" heißt.

Die Macher des Sparrenblogs haben die prominente Zahlenkombination nun für eine großartige Netzkampagne gewinnen können. Die Die „Aktion 404“ will der Verschwörungstheorie den Garaus machen. Damit ich in Schwaben nie wieder den Satz "hanoi, Bielefeld, des gibts doch garit" hören muss, soll in Zukunft die Homepage der Stadt durch eine "File not Found“-Meldung ersetzt werden.

Und nun zu Schwaben. Mit seinen blankgefegten Gehsteigen ist es natürlich viel zu ordentlich, um 404 zu sein. Aber das W3C hält zum Glück noch mehr Status Code Defintions (dt. "Städtekurzbeschreibung") bereit. Noch fraglich ist allerdings die korrekte Einordnung des Schwabenlandes: 406 (not Acceptable) oder doch eher 400 (Bad Request)?

Donnerstag, 22. Februar 2007

Schwabengulasch

Mein Freund Jan wohnt nicht in Schwaben, dafür aber in Brackwede. Das ist so wie’s klingt. Irgendwie schon Stadtteil von Bielefeld, gehört aber eher zu Ikea. Der typische Schwabenauswanderer folgt der Maxime „go south young man“ um dem schwäbischen way of life nachzujagen, dem gierigen Streben nach immer mehr Geld und Erfolg. Jan ist da anders. Er zog aus romantischen Gründen nach Brackwede. Seine Wohnung Nähe Nordpark wurde der Liebe wegen verlassen. Der Wechsel war abrupt: Aus der Single-Behausung in die von den Eltern der Freundin erworbene Eigentumswohnung. Das evoziert natürlich sogleich ein Panoptikum an Zukunftsvisionen, irgendwo zwischen Schrankwand und Sterbeversicherung und leise im Ohr hört man the Verve.

Alle Exilanten finden sich irgendwann erst ab und dann ein in die neue Umgebung. So vermisste Jan alsbald nicht mehr sein grünes Sofa, sondern freundete sich mit der cremefarbenen Polsterlandschaft an, die ja auch nun wirklich gemütlich war. Gar nicht sooo schlecht in Brackwede - hier hat der Weltschmerz wenigstens ein Zuhause.

Aber Jan sprach durchaus vom Wegziehen, „irgendwann nach der Diss“. Diese rhetorische Figur, die normalerweise eine undefinierte Zeitspanne umschreibt, ist mir wohlbekannt… Allerdings besteht ein feiner Unterschied: Jan hat tatsächlich vor kurzem „abgegeben“, wie es im Uni-Jargon so schnöde heißt. Entsprechend wäre er nun an der Reihe gewesen mit der großen weiten Welt. Doch weil es bei der Ortsvergabe in der Schicksalsschlange eben nicht nach Reihenfolge geht, hat stattdessen seine Freundin jetzt auf einmal einen ziemlich coolen Job in Rotterdam.

Ich war vor ein paar Jahren (bevor ich nach Schwaben zog) mal ein paar Tage in Rotterdam. Ich kann mich an eine Hafenrundfahrt, marokkanische Restaurants, interessante Kneipen und viele Schiffe erinnern und dass ich damals dachte „ein bisschen wie Hamburg, nett eigentlich“. Das sagte ich auch sogleich zu Jan, nur um zu erfahren, dass dieser Hamburg leider so gar nicht leiden kann.

Und die Moral von der Geschicht: Von Orten wie Brackwede und Landstrichen wie Schwaben kommt man nicht so leicht los. Wegziehen tun immer nur die anderen. Und nicht mal eine schlaue Person wie Jan, der ja nun bald Doktor ist und außerdem Experte für die Fiesigkeit des Universums, hat das kommen sehen. Wie es scheint schreibt das Leben ständig an absurden Geschichten zum Amüsement des gar nicht mitleidigen Freundeskreises….

Achja, Jan schrieb auch und zwar eine E-Mail:

"@Steffi: Bevor aus "Schwaben-Gulag "Schwaben-Gulasch" wird - zieh einfach wieder in den Norden, OK?“

Würd ich gerne machen, Jan! Aber Du weißt selbst, dass das nicht so einfach ist…

Mittwoch, 21. Februar 2007

Who kills the radio star?

oster
"Ostermann & Schatzi - Baden-Württembergs lustigste Morgenshow."

Natürlich wissen die Schwaben auch, was ein krass lustiges Radioprogramm ist.
"Kurz bevor Ostermann zum Bäcker geht, sagt er: „Ich geh jetzt ein Brötchen erlegen“. Richtig sauer wird Schatzi, wenn er im Studio ein Lagerfeuer macht, um Kaffee zu kochen. Steinzeitlich sind auch seine Essensmanieren: Mit einer täglichen Dosis Maultaschen pflegt Ostermann seit Jahren seinen Waschbärbauch." Solche und noch mehr total abgefahrene Geschichten kann man auf den Seiten von Hit-Radio Antenne 1 nachlesen. Der Link lohnt sich übrigens. Der Radiosender besticht zusätzlich mit einer äußerst geschmackvoll gestalteten Website.

Im März touren Ostermann & Schatzi durchs Ländle und beglücken sogar Albstadt mit einem Auftritt. Das wollen Stefanie und ich uns natürlich nicht entgehen lassen! Karten für den Auftritt werden sogar verlost!

Da meldet sich alsbald mein schwäbisches Sparsamkeitsgen...Wie wäre es, wenn sich alle Leser des Schwabengulag am Preisausschreiben beteiligten und uns im Fall eines Gewinns, die Karten zukommen lassen würden? Dann kämen Stefanie und ich vielleicht sogar für umsonst in den Genuß einen Abend im Bikini mit Ostermann und Schatzi zu verbringen. Richtig gelesen: Total verrückt, aber die Veranstaltung findet tatsächlich im Badkap, einem Erlebnisbad, statt! Die Gewinnspielfrage ist, wer außer Stefanie und Birgit noch am 17.3. ins Badkap kommt. Die richtige Lösung ist natürlich der Pfingstochse und sein Liebchen. Zum Dank versprechen wir eine sexy Fotodoku der Veranstaltung!

Dienstag, 20. Februar 2007

Back to Fasnet

Hier steppt das Cleverle: die alemannische Fasnet erlebt ganz aktuell ihren ultimativen Höhepunkt! Mit einem Hexengericht und ähnlich coolen Events endet noch heute der Zauber und morgen ist dann wieder alles vorbei...

Eigentlich hatte ich versprochen, mit unserem norddeutschen Kollegen Chris zum Geislinger Umzug zu gehn. Dazu muss man wissen, dass Geislingen - ebenfalls Suburb von Balingen - eine echte Hochburg der schwäbischen Variante des Karnelvals ist. Wie aufmerksame Schwabengulag-Leser wissen, habe ich mich dann doch für die Berlinale entschieden. Um an dieser Stelle trotzdem ein wenig für die schwäbische Kultur zu werben und um bei Chris ein wenig Abbitte zu leisten, folgt hier ein Beitrag mit Wissenswertem zur Fasnet.

Wie muß man sich so einen Fasnets-Umzug vorstellen? Allem voran gilt es, bei einem zumeist flotten Feuerwehrs-Männle einen Obulus abzudrücken. Dafür wird einem dann ein Faschingsbendel ans Revers geheftet. Wer jetzt glaubt, dass dies ein Zeichen sei, dass der Schwabe vom schnöden Mammon besessen ist, liegt natürlich komplett falsch. Hinter dem Prozedere steht allein die Denke von aufgeschlossenen Globalisierungsgegnern! Kassiert wird nur, damit sich die großen Wirtschaftskonzerne nicht einmischen und mit ihrem Sponsoring der Fasnet auch gleich ihr Branding aufdrücken.

Weiter zum Umzug: Alsbald tanzen heißblütige Badener und Württemberger zu ebenso heißen Rhythmen auf den Strassen. Dass die schwäbische Fasnet in Sachen orignelle Kostüme auch ganz locker mit Rio mithalten kann, zeigt dieses Bild:
Pflummesaegg2

Die Pflummesägg aus Erzingen lassen es auf dem Geislinger Umzug so richtig krachen!

Interessant sind auch die Fasnetsrufe im Süddeutschen. Von wegen Helau und Alaaf... Hier ist das viel komplexer, ganz so wie die schwäbische Seele. Jede Gemeinde hat ihren eigenen Narrenruf. Auf "Narri" ist mit "Narro" zu antworten, "Bock" ist mit "Mäh" zu parieren, der Kenner erwidert "isch die Katz" auf "Horig, horig, horig". Interessierte können mehr in Wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_Schw%C3%A4bisch-Alemannischer_Narrenz%C3%BCnfte

schwabengulag

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