Nun ist Bibi zwar (zum Glück?) weg aus Schwaben, aber Jens Lehmann verbreitet in der "Welt": Er möchte nach Stuttgart pendeln! Na, wenn das keine würdige Nachfolge ist?
Da das Interwiew bescheiden, nobel und intelligent - kurz: schwäbisch - klingt (Der VfB würde "seriös geführt [....] Die Mannschaft kann attraktiven Fußball spielen") wäre sogar vorstellbar, dass Herr Lehmann, der - nebenbei bemerkt - mittlerweile auch über 30 ist, im Hause von Birgits Eltern den letzten schwäbischen Schliff erhalten könnte: Es gäbe hinreichende Möglichkeiten, sich in Dialekt und Lebensart zu üben sowie sich grundlegende Kenntnisse der G-schichte des Schwabenlandes anzueignen. Für reichhaltige landestypische Verköstigung wäre ohnehin immer gesorgt.

Ich warte auf einen Eintrag von Steffi. Bibi ist ja gerade in Moskau und kann erst am Sa wieder bloggen. Ihr Mann Martin blogt im proskauer34 mehr als Bibi hier im Schwabengulag. Ich blogge auch mehr. Streffi bekommt doch am Sa Besuch von Mett. Solange Mett da ist kann Stefi ja auch bloggen. Ich hoffe ihr zwei nehmt es euch zu Herzen.

Heute ist wirklich Casual Friday hier im Office.
...dabei fällt mir ein, dass ich mir vorgenommen habe, mir meine Sprache nicht versauen zu lassen, aber dazu ein ander Mal...
Jedenfalls schlappte der Vorstand grade barfuß durchs Büro. Vielleicht ist der ein Gesundheitsapostel und das war als Vorbereitung für einen Kneipp-Gang gedacht...?

Der Besuch ist immer noch da, hat aber heute ein hellblaues Polohemd und eine Jeans an. Ich verstehe fast, warum er sich sonst in den Anzug schmeisst. In Jeans sieht er nämlich deutlich moppeliger aus. Ansonsten benimmt sich der Herr ganz so wie gestern: Die Füsse liegen auf dem Tisch. Wer weiß, vielleicht tu ich dem Kerl unrecht und er hat Krampfadern?

Heute haben wir Besuch im Berliner Office meiner neuen Firma. Einer der Vorstände ist hier und coacht das Programmiererteam bei der Entwicklung einer Web 2.0 Anwendung. Eigentlich ein Job, den ich gerne machen würde...
Jedenfalls ging ich grade durch das angrenzende Büro auf die Toilette und war einigermassen erstaunt besagten Projektleiter - zwar mit Schlips und uni-farbenen Anzug - aber mit den Füssen auf dem Tisch wichtigtuerisch schwandronierend vorzufinden.
Mönsch, ist voll cool die Industrie...oder auch voll peinlich...?
Wobei ich nach meinen bisherigen Erfahrungen ehrlich gesagt schon gottfroh bin, dass nicht auch noch der Hosenstall offen stand!

Job ist eher bloed, das Zuhause aber super in Berlin. In der letzten Woche hatte ich gleich zwei flotte Miezen zu Besuch. Zum einen kam Stefanie zu einer Veranstaltung in die Hauptstadt, zum anderen hatten wir die Katze eines frueheren Nachbarn mit Namen "Raccoon" zu Besuch. "Das ist doch wirklich ein unpassender Name fuer eine Katze, warum nicht gleich Horse oder Cheval?". Wer micht kennt, weiss um meine kompromisslose Haltung in Fragen der Tierbenamsung. Zum Glueck bin ich ebenso kreativ, wie gestreng: "Ab heute heisst Du Muschikatz!"

Schon im Schwabengulag war ich mir mit den Kolleg/innen mitunter uneins, was unter dem Stichwort "Professionalitaet" zu verstehen sei. Ganz ausgeraeumt wurde dieser Disput nie, es blieb sogar ein schaler Nachgeschmack zurueck. Egal, ich jedenfalls bin nach wie vor bombensicher, dass es in dieser Hinsicht allein mit Schlips tragen nicht getan ist...

In der Industrie muesste man doch aber genau wissen, was es mit professionellem Auftreten auf sich hat. Nachdem mir an einem meiner ersten Arbeitstage ein Schmuddelfilmchen hochnot offiziell vom Berliner Buerochef vorgefuehrt wurde und ich in der dritten Woche erfahren habe, dass der hiesige Pressechef gekuendigt wurde, alldieweil der Nacktfotos von einer Azubine gemacht hat, fuerchte ich, dass ich in Sachen Professionalitaet auf dem voellig falschen Dampfer bin...

So langsam gewoehne ich mich an die Industrie, nicht gerne eher nolens volens... Ich bemuehe mich also mich zu motivieren. So schwer faellt mir das nicht, schliesslich bin ich ein findiges Cleverle. Man muss sich ja nur umgucken. Anderen geht es viel schlechter, z.B. Helmut Kohl, der heiratet zwar bald eine junge Frau, hat aber ganz schlimm Rosacea. Herzliches Beileid!

Mein Fazit nach 2 Wochen Industrie: hier gibt's auch Pappnasen und zwar nicht zu knapp. Wenigstens duzen sich alle, so dass mir hoffentlich bei den zahlreichen drohenden Konfikten grobe Schimpfworte leicht über die Lippen kommen werden.

Aber im Schwabengulag ist's ja auch nicht besser. Jüngst wurde mir ein neuer Spitzname eines ehemaligen Kollegen kolportiert: Der Graue. Selbstredend wusste ich gleich, wer gemeint ist. Zu meiner großen Belustigung bekam ich gar folgende Illustration zur selben Person gesandt.




Bitte mehr davon!